#3 OLIVER BRUNNER und die Macht, Vertrauen zu schaffen
„Im Theater arbeiten Menschen miteinander, und wir arbeiten mit Gefühlen. Das ist eine Kombination, wo Konflikte durchaus drin sind.“
Wir haben mit Oliver Brunner, dem neuen Intendanten des Stadttheaters Ingolstadt, über seine Rolle in einer Machtposition gesprochen. Darüber, warum er auch in schwierigen Situationen ansprechbar sein will und muss, wie er mit Konflikten auf der Probebühne umgeht und Vertrauen im Ensemble schafft. Er hat uns erzählt, wo er selbst sich den Rückhalt holt, den er nach einem adrenalingeladenen Probentag braucht – und warum das emotionale Wechselbad der Gefühle im Theater für Außenstehende oft nicht wirklich nachvollziehbar ist.
Oliver Brunner, geboren 1969, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Kommunikationswissenschaft/Zeitungswissenschaft. Anschließend war er Regieassistent an den Münchner Kammerspielen, ab der Spielzeit 2001/2002 persönlicher künstlerischer Mitarbeiter von Dieter Dorn am Bayerischen Staatsschauspiel, von 2006 bis 2011 Künstlerischer Direktor und Stellvertreter des Intendanten. 2011/12 übernahm er die Gesamtleitung der 30. Bayerischen Theatertage 2012 am Theater Augsburg. Ab der Spielzeit 2012/13 war er als Schauspieldramaturg, Produktionsleiter und Stellvertreter der Intendantin Juliane Votteler am Theater Augsburg beschäftigt, ab 2014/15 dort Künstlerischer Betriebsdirektor Schauspiel. 2016 ging er als Schauspieldirektor ans Staatstheater Darmstadt. Seit der Spielzeit 2024/25 ist er Intendant am Stadttheater Ingolstadt.