#4 SAPIR HELLER und die Auseinandersetzung mit Schmerz
„Ich wälze mich einfach wahnsinnig gern im Schlamm, in meinen Wunden und Narben und meinem Schmerz. Das ist für mich Theatermachen.“
Wir haben mit der Regisseurin Sapir Heller über ihren Umgang mit gesellschaftlichen und persönlichen Traumata, über Schmerz und Hoffnung gesprochen. Darüber, wie es ihr geht als israelische Jüdin in Deutschland. Was sie ihrem jüngeren Ich vor dem Regiestudium raten würde und wie es war, in einem Land neu anzufangen, dessen Sprache sie nicht verstand. Sie hat uns erzählt, wie sie ihre Wunden in bunte Theaterabende packt und warum sie hofft, dass nach dem Applaus die Gespräche losgehen. Woher sie Hoffnung nimmt und wie ihr das Theater das Gefühl gibt, nicht allein zu sein. Und warum wir alle dafür verantwortlich sind, unsere Gegenwart neu zu gestalten.
Sapir Heller wurde 1989 in Israel geboren und ist dort aufgewachsen. Seit 2008 lebt sie in München, wo sie Schauspiel- und Musiktheaterregie an der Theaterakademie August Everding studierte. Sie war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie arbeitet als freie Regisseurin und inszeniert u.a. am Schauspiel Frankfurt, dem Nationaltheater Mannheim, am Theater Lübeck, dem Stadttheater Ingolstadt und am Münchner Volkstheater.